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Kreuzung

Die Wohnungen des Kachelhauses sind dunkel. In den Pfützen des Rinnsteins spiegeln sich die Straßenlampen. Nur im Licht der Scheinwerfer ist der Sprühregen sichtbar.

Ein Wagen hält an der Ampel. Das Ampelrot verschwimmt auf dem nassen Asphalt. Die Ampel springt auf grün, das Fahrzeug fährt los. Das Motorengeräusch verliert sich in der Stille.

Die Kreuzung ist eine in glänzendem Schwarz grundierte Fläche, auf die in einem regelgerechten Durcheinander weiße, sich teilweise kreuzende Linien unterschiedlicher Länge gezeichnet sind. Die Ampeln schalten ins Leere. Einzelne Geräusche werden aus den Seitenstraßen auf die Kreuzung gespült: Musik aus einem offenen Fenster; das Zerschellen einer Flasche; ein aufheulender Motor; das Zischen von Reifen, kurz unterbrochen durch eine Pfütze, die sich in einem geringfügigen Senken der Tonhöhe bemerkbar macht.

Ein Mann geht geht quer über die Kreuzung. Während die rechte Hand das Mobiltelefon hält, macht die linke fortwährend expressive Gesten.

Irgendwo geht eine Alarmanlage los, Absätze klacken über den Asphalt, eine scheppernde Bierdose. Ein Motorengeräusch erhebt sich, ein Krankenwagen bremst vor der Kreuzung kurz ab, um dann wieder zu beschleunigen. Das Zischen der Reifen: ein weißschäumender Strich in der Dunkelheit.